Advent und Weihnachten feiern
Da beschlossen die Hirten: «Kommt, wir gehen nach Betlehem. Wir wollen sehen, was dort geschehen ist und wovon Gottes Engel gesprochen hat!» Lukas 2,15 /
1 liebe Eltern und Familien, liebe Gross- eltern und Paten Die biblischen Weihnachtsgeschichten erzählen in Einfachheit und voll Freude über die Geburt eines Kindes. Es sind Erzählungen voll Zuversicht und Hoffnung. Sie laden freundlich dazu ein, sich auch heute auf den Weg zu machen – wie damals Josef und Maria, wie die Hirten und die Sterndeuter, um das Kind in der Krippe zu entdecken. Weihnachten heisst, Gott kommt in die Welt. Gott ist mit uns auf dem Weg. Die Advents- und Weihnachtszeit hat für Familien viel Potenzial: sich Zeit gönnen, mit den Kindern Neues aufspüren oder Vertrautes neu entdecken, die vorweihnachtlichen Wochen und die Weihnachtstage zu einer besonderen Zeit machen: staunen, fragen, erzählen, verweilen, sich wundern, dem Stern folgen. Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit. Ihre Kirche
2 «Adventsinseln» im Familienalltag Unser Familien-Weihnachts-Hit Während der Adventszeit ein neues Weihnachtslied lernen. Auf andrewbond.ch gibt’s schöne Mundartlieder für die Advents- und Weihnachtszeit zum Reinhören und Downloaden. Einen Song auswählen, der Eltern und Kindern gefällt, und zum diesjährigen Weihnachts-Hit werden lassen. Weihnachten kommt nicht von heute auf morgen. Weihnachten darf werden. Jeden Tag ein bisschen mehr. Dafür ist die Adventszeit da. Schaffen Sie sich zusammen mit Ihren Kindern kleine Adventsinseln im Familienalltag, Zeiten der Vorfreude auf das Weihnachtsfest. Adventskalender ohne Schnickschnack Der gute alte Adventskalender liegt wieder voll im Trend. Gestalten Sie damit ein adventliches Ritual. Jeden Tag öffnet ein Kind ein Türchen. Das Bildmotiv, das zum Vorschein kommt, kann Anlass für ein Gespräch sein. Oder das Kind, das das Türchen öffnet, darf bestimmen, was die Familie in den nächsten Minuten gemeinsam macht: toben, kuscheln, spielen. Für kleine Kinder ist die Zahl des Türchens unwesentlich. Sie können das Türchen frei wählen, allein das grosse für den Heiligen Abend bleibt aufgespart.
3 Va-Ki-Guetzle Guetzli-Backen mit Papa, Opa oder Götti. Einfache Rezepte aussuchen oder Fertigteig verwenden, damit viel Zeit fürs Ausstechen bleibt … Überraschende Momente im Weihnachtszimmer Die Stube nach und nach in ein Weihnachtszimmer verwandeln. Alle paar Tage kommt eine neue Dekoration dazu. Für die Kinder in loser Abfolge kleine überraschende Momente schaffen, z. B. mit einer Lichterkette, einem Stern, etwas Engelshaar in der Zimmerpflanze. Die Kinder suchen lassen: Was hat sich verändert? Stöbern – lesen – geniessen Adventszeit ist Lesezeit! Mit Ihrem Kind das Bücherregal durchstöbern und fast vergessene Bilder- und Vorlesebücher neu entdecken. Bei den Illustrationen verweilen. Die Nähe und das gemeinsame Eintauchen in die Geschichten geniessen. Und wenn Grosspapi oder die Gotte zu Besuch kommen, dürfen sie den Kindern ihr Lieblingsbuch vorlesen. Bilderbücher für die Weihnachtszeit: farbenspiel.family
4 Das Friedenslicht holen Das Friedenslicht wird in Betlehem entzündet und geht dann auf Reisen. Es wird auch in verschiedene Schweizer Städte gebracht, Lichtträger und Lichtträgerinnen bringen es zu «Licht-Übergabestellen» und Pfarreien. Dort können Familien das Friedenslicht abholen und nach Hause nehmen und auch den Nachbarn bringen. Weitere Informationen: friedenslicht.ch. Advent und Weihnachten in der Kirche Viele Kirchgemeinden und Pfarreien gestalten in der Advents- und Weihnachtszeit stimmungsvolle Inseln für Familien: Samichlaus-Anlässe, Adventssingen, Rorate-Messen im Kerzenschein für Frühaufsteher, Krippenspiele und Weihnachtsmusicals, Familiengottesdienste am Heiligen Abend. Diese Anlässe sind eine gute Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen oder mit einer befreundeten Familie zusammen hinzugehen. Informationen zu Angeboten in der Nähe gibt’s im Internet. Adventlicher Abendspaziergang Bei klarem Abendhimmel mit den Kindern einen Spaziergang machen. Den Sternenhimmel betrachten und den Weihnachtsstern suchen. Oder durchs Quartier gehen und Adventsfenster und Lichterketten bestaunen. Grössere Kinder können eine Laterne mitnehmen. Weitere Ideen für Feste im Kirchenjahr: farbenspiel.family
5 6 Tipps für entspannte Festzeiten mit Kindern Was möchten Sie in der Advents- und Weihnachtszeit erleben? Was auf keinen Fall? Was tun Sie dafür? Entspann dich - vergiss deinen Perfektionismus. Du bist okay! Deine Familie ist okay! Weihnachten ist okay! Plane Einladungen und Events wenn möglich fürs Januarloch. Tu deiner Seele jeden Tag etwas Gutes. Sei offen für die Ideen deiner Familie. Weniger ist mehr! Sag Nein auch zu verlockenden Angeboten, damit ihr als Familie Räume habt für Besinnlichkeit, fürs Erzählen, fürs Singen. Lass deine Erwartungen bewusst los. Lebe den Moment. Es kommt sowieso anders als geplant.
6 S grööschte Gschänk vo de Wienacht Singen braucht etwas Mut. Dass Ihre Familie mit dem Gesang vermutlich keinen Music Award gewinnen wird, stört doch eigentlich niemanden, am wenigsten die Kinder. Auf Musikplattformen gibt es viele moderne und traditionelle Advents- und Weihnachtslieder. Die können Sie beim Singen unterstützen. 1. S grööschte Gschänk vo de Wienacht liit nöd underem Chrischtbaum daa. Es isch nöd iipackt in Papier, kei Bändel und keis Chäärtli draa. Es häts niemert gchauft und niemert gmacht. S isch gliich s Grööscht vo de Wienacht, es isch gliich s Grööscht vo de Wienacht. 2. S grööschte Gschänk vo de Wienacht ghöört nöd öpperem elei. Es isch au nöd nur a eim Ort, es isch bi alne Lüüt dihei. Ja s grööschte Gschänk hät Gott öis gmacht a der eerschte Wienacht, de Jesus het er zu öis glaa, dass mir chönd Fröid und Fride haa. Andrew Bond, www.andrewbond.ch Lieder für die Weihnachtszeit: farbenspiel.family
7 gramme zu Hause. Vor oder nach den Terminen Weihnachtseinkäufe erledigen. Diese mussten so getimt sein, dass sie keine Mahlzeit von Irina betrafen. Denn essen musste Irina zu Hause oder in einem geschützten Rahmen. Unterwegs gab es zu viele Reize. Normalerweise essen Kinder, wenn sie Hunger haben. Anders bei Irina. Sie war untergewichtig, schwach. Sechs Tage vor Weihnachten bekam Irina wieder einmal hohes Fieber. Wir fuhren zum x-ten Mal ins Kinderspital. Eine Nierenbeckenentzündung. Tage zwischen Hoffen und Bangen folgten. Einen Tag vor Weihnachten durften wir nach Hause. Was für eine Überraschung! Unser Weihnachtsgeschenk: zu Hause mit der Familie Weihnachten feiern. Meine Eltern, die Grosseltern und Geschwister kamen zu uns, denn Irina war zu schwach, anderswo zu feiern. Wir sangen alle bekannten Weihnachtslieder, begleitet von Instrumenten. Unsere Irina sass erschöpft, schwach, abgemagert auf Grosspapas Schoss. Sie trommelte mit ihren kleinen Händen rhythmisch auf ihrer Djembé. Ihre Augen leuchteten wie die Kerzen am Tannenbaum. Als das letzte Lied verklungen war, sagte Irina: «Mehhh.» Dieser Moment vollkommenen Glücks liess meine Ängste und Sorgen um unser Kind für einen weihnachtlichen Wunderaugenblick in den Hintergrund rücken. Es war ein mir unvergessliches Weihnachtsfest – lichtvoll und klangerfüllt. Franziska, Mutter von zwei Kindern Ein weihnachtlicher Wunderaugenblick Franziskas Tochter Irina kam mit einem Gendefekt zur Welt. In Irinas ersten Lebensjahren lebte die Familie ständig mit grossen Ängsten um ihr Leben. So auch an Irinas drittem Weihnachtsfest. Aus meiner Kindheit war mir die Advents- und Weihnachtszeit mit den gelebten Traditionen und der Besinnlichkeit wichtig. Und ich freute mich sehr darauf, dies mit meinem eigenen Kind zu erleben und die Traditionen weiterzugeben. Das Weihnachtsfest, als Irina dreijährig war, ist mir eine Herzenserinnerung geblieben. Auch im Dezember standen auf Irinas (und somit auch auf meinem) Wochenprogramm Physiotherapie, Ergotherapie, Früherziehung, Logopädie. Kontrolltermine in verschiedenen Fachkliniken im Inselspital. Dazu das tägliche Üben der Therapiepro-
8 Kaiser Augustus hat gesagt: «Alle Menschen in meinem Reich müssen aufgeschrieben werden. Jeder muss dazu in seine Heimatstadt gehen.» Josef wohnt in der Stadt Nazaret. Er muss nach Betlehem gehen. Der Weg ist weit. Er nimmt seine Frau Maria mit. Maria erwartet ein Kind. In Betlehem ist kein Platz Sie müssen in einem Stall schlafen. Dort bekommt Maria ihr Kind. Es ist ein Sohn. Sie gibt ihm den Namen Jesus. Sie wickelt ihn in Windeln. Sie legt ihn in eine Futterkrippe. Draussen auf dem Feld sind Hirten. Sie passen in der Nacht auf ihre Schafe auf. Plötzlich steht ein Engel bei ihnen. Er leuchtet ganz hell. Die Hirten erschrecken. Sie haben grosse Angst. Der Engel sagt: «Fürchtet euch nicht!» Ich bringe euch grosse Freude. Der Heiland ist geboren. Heute, in Betlehem. Geht und sucht ihn! Er liegt als Kind in einer Krippe, in Windeln gewickelt. Auf einmal sind da noch viel mehr Engel. Sie singen: «Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden! Gott hat die Menschen lieb.» Dann sind die Engel wieder fort. Die Hirten gehen nach Betlehem. Sie haben es eilig. Sie wollen den Heiland sehen. Erzählen Sie die Weihnachtsgeschichte Ihren Kindern, z. B. mit den Figuren der Weihnachtskrippe (siehe S. 14–15). Die Hirten kommen zum Stall. Sie sehen Maria und Josef. Sie finden das Kind in der Krippe. Die Hirten erzählen allen, was ihnen der Engel gesagt hat: «Das Kind ist der Heiland!» Dann gehen sie wieder zu ihren Schafen. Sie loben und preisen Gott. Aus: Bibelbilderbuch (erzählt nach Lukas 2,1–20) Die Weihnachtsgeschichte nach Lukas
9 Einfach erzählen: 5 Tipps Gönnen Sie sich und Ihren Kindern Verschnaufpausen im Trubel der Vorweihnachtszeit. Erzählen Sie Geschichten. Bringen Sie Ihre kreative Ader ins Spiel! 1. Nutzen Sie Ihre Stimme. Schlüpfen Sie in die Rolle der Erzählfiguren. Steigen Sie in ihre Emotionen ein. Maria darf auf dem Weg nach Betlehem seufzen und klagen, denn die letzten Wochen einer Schwangerschaft sind anstrengend. Setzen Sie Gesten ein. Wenn der Wirt die Reisenden abweist, dann unterstreichen Sie das mit den Händen. 2. Erzählen Sie mit Gegenständen. Eine Playmobil- Maria oder ein Duplo-Josef lässt sich sicher in den Spielsachen Ihrer Kinder finden. Vielleicht will das Lieblingsplüschtier auch mitspielen? Erfinden Sie eine Zusatzrolle ... 3. Lassen Sie die Kinder zu Ihrem Erzählen spielen. Während Sie die Geschichte erzählen, setzen die Kinder das Gehörte um: in Mimik, Gestik, Bewegung. 4. Denken Sie sich kleine Seitenhandlungen aus. Der Esel will nicht weiterlaufen. Was ist nur los? Fragen Sie die Kinder, wie die Handlung weitergehen könnte. Die Kinder haben sicher Ideen, was das Eselchen davon überzeugen könnte weiterzutraben. 5. Philosophieren Sie mit grösseren Kindern zur Geschichte. Dazu eignen sich offene Fragen, die viele Antworten zulassen: Wie? Warum? Wozu? Was? Beim Philosophieren gibt es kein Richtig und Falsch. Alle Gedanken sind willkommen. Empfehlenswerte Kinderbibel für Kinder: farbenspiel.family
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11 Wer ist unterwegs zum Stall in Betlehem? Viel Spass beim Suchen.
12 Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem geboren war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen gesehen und kommen, um ihn zu ehren. Da erschrak Herodes, denn er fürchtete um seine Macht. Er rief die Hohenpriester und Schriftgelehrten zu sich und erkundigte sich, wo denn wohl der Erlöser geboren werden solle. Sie antworteten: In Betlehem, denn so sagen die Propheten: Du Betlehem, bist nicht die geringste unter den wichtigen Städten Judäas. Aus dir kommt ein Herrscher, der mein Volk Israel führen wird wie ein Hirte seine Herde. Da rief Herodes heimlich die Sterndeuter zu sich und fragte sie, wann der Stern genau erschienen war. Er sagte ihnen scheinheilig: Forscht nach dem Kind und meldet mir, wenn ihr es gefunden habt, damit ich es auch anbeten kann. Die Sterndeuter gingen nach Betlehem. Der Stern ging ihnen voran und blieb über dem Ort stehen, wo das Kind war. Als sie den Stern sahen, brachen sie vor Freude in Jubel aus. Sie gingen in das Haus, sahen das Kind mit seiner Mutter Maria, fielen auf die Knie und beteten es an. Sie holten ihre Schätze hervor und schenkten dem Kind Gold, Weihrauch und Myrrhe. Im Traum aber erhielten sie eine Weisung vom Himmel, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren und sie zogen auf einem anderen Weg heim in ihr Land. Aus: Die Bibel für Kinder und alle im Haus (erzählt nach Matthäus 2,1–12) Die Weihnachtsgeschichte nach Matthäus
13 Gott zwischen Kinderwindeln und Futtertrog entdecken Wenn ein Vater mit seinem Kind spielt oder wenn er es tröstet, bleibt er nicht in seiner vollen Grösse vor dem Kind stehen. Er geht in die Knie, macht sich klein, begibt sich in die Lage des Kindes, ist Auge in Auge mit ihm und nimmt seinen Horizont an. Er vergisst seine Sprache und spricht die Worte, die das Kind schon versteht. Gott geht in die Knie, er lebt das Leben aus unserer Perspektive, spricht die Sprache unseres Stammelns. Jesus, der kleine König, hat nicht einmal eine Stelle, an der er mit Anstand geboren werden kann. Der kleine König wird versteckt und heimlich ausser Landes gebracht, die Macht trachtet ihm nach dem Leben. Er ist nicht einmal einzigartig in seinem Leiden. Er ist nicht der erste Flüchtling, und er wird nicht der letzte sein. Was ihm zustösst, ist Menschen vor ihm zugestossen und wird Menschen nach ihm zustossen. Der kleine König hat seine Insignien und Zeichen, an denen man ihn erkennt. So wird es den Hirten gesagt: «Und das sei euch ein Zeichen: Ihr werdet ein Kind finden, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend.» Lächerliche Würdezeichen: Kinderwindeln und ein Futtertrog! Wenn sich einer eine blasphemische Verhöhnung von Glanz und Herrlichkeit Gottes ausdenken wollte, könnte er es nicht besser und ironischer tun, als Gott es in der Weihnachtsgeschichte selber getan hat. Es ist ein fremder und zärtlicher Gedanke, dass unser Leben und dass die Welt nicht gerettet werden durch die Macht des Mächtigen. Die Liebe, die sich gleichmacht mit dem Geliebten, ist die erlösende Kraft. Fulbert Steffensky Was ist für mich die Botschaft von Weihnachten?
14 Die Weihnachtskrippe und ihre Figuren Das Jesuskind ist die Hauptfigur jeder Weihnachtskrippe! Es kommt in Armut in einem Stall zur Welt. Sie geben ihm den Namen Jesus. Jesus bedeutet: Gott hilft oder Gott rettet. Vater Josef wird traditionell als älterer Mann in braunem Gewand dargestellt. Er steht neben Maria und dem Kind. Er beschützt sie. Er sorgt für sie, auch wenn es schwierig wird. Maria wird als junge Frau gezeigt. Oft trägt sie ein rotes Untergewand, das steht für Liebe, und ein blaues Obergewand, das ist ein Sinnbild für Treue und Glauben. Ochs und Esel stehen für die Tiere der Schöpfung. Sie verneigen sich vor dem neugeborenen Retter der Welt. Ein Engel, manchmal ein Engelschor, verkündet die frohe Botschaft von der Geburt des Erlösers. Engel sind Boten der himmlischen Welt. Franz von Assisi stellte 1223 als Erster die biblischen Weihnachtsgeschichten mit plastischen Figuren dar. Er wollte, dass Kinder und Erwachsene das Geheimnis von Weihnachten sehen und miterleben können. Die Hirten, meist mit einigen Schafe, waren in biblischen Zeiten arm und ohne Ansehen. Ihnen verkündigen die Engel die gute Nachricht zuerst. Die Hirten machen sich auf den Weg, finden das Kind und werden selbst zu Botschaftern der Freude. Die drei Weisen, Gelehrte aus dem fernen Osten, sind prächtig gekleidet, nicht selten tragen sie Kronen. Sie sind dem hellen Stern gefolgt. Voller Hoffnung, voller Erwartung. Sie bringen dem Jesuskind wertvolle Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe. In vielen Kirchen steht in der Weihnachtszeit eine Krippe. Machen Sie bei einem Spaziergang einen Besuch bei der «heiligen Familie».
15 Die Eltern stellen Krippenfiguren an verschiedenen Stellen in der Stube auf. Jede Woche verändert sich etwas. Passend zum Erzählten rücken die Figuren Woche für Woche näher zur Krippe. Die Erzählkerze oder die Kerzen des Adventskranzes anzünden. Mit einem Advents- oder Weihnachtslied beginnen: Zum Beispiel mit «S grööschte Gschänk vo de Wienacht» (S. 6) Das Entdeckerspiel spielen: Die Kinder ent- decken, wo die Krippenfiguren stehen und ob neue hinzugekommen sind. Die Geschichte zur neuen Figur/Figurengruppe erzählen: Erzählvorlagen für die Weihnachtsgeschichten finden sich auf S. 8 und S. 12 oder in Kinderbibeln. 1. Advent: Der Engel begegnet Maria. Er hat eine Botschaft. Maria wird ein Kind bekommen. 2. Advent: Maria und Josef machen sich auf den Weg nach Betlehem. Der Weg ist beschwerlich, denn das Baby kommt bald zur Welt. 3. Advent: In Betlehem kommen Josef und Maria schliesslich in einem Stall unter. Hier wird das Jesuskind geboren. 4. Advent: Die Engel verkündigen den Hirten die Geburt des Retters. Die Hirten machen sich auf den Weg nach Betlehem. Heiliger Abend (24. Dezember): Die Hirten finden das Kind und seine Eltern. Voll Freude erzählen sie allen von der Geburt des Erlösers. Dreikönigsfest (6. Januar): Die Sterndeuter sind dem Stern gefolgt und finden das Kind. Sie bringen ihm kostbare Geschenke. Ein kurzes Gebet, das immer gleich sein kann: Lieber Gott. Danke, dass wir (bald) Weihnachten feiern. Wir bitten dich, schenke uns und der ganzen Welt deinen Frieden. Amen. Die Erzählkerze ausblasen. Ritual mit Kindern: Unterwegs zur Krippe Maria und Josef, die Hirten, die Engel, die Weisen und wir: Alle sind unterwegs zur Krippe. Mit den Figuren der Weihnachtskrippe können Familien ein einfaches Ritual in der Advents- und Weihnachtszeit gestalten.
16 Geschenke absprechen Kinder lieben Geschenke! Auch in der Weihnachtszeit. Doch weniger ist oft mehr. Sprechen Sie sich in der Familie ab, wie Sie es mit dem Schenken für die Kinder halten wollen. Ermuntern Sie Gotte und Götti und die Grosseltern, dass ein Geschenk nicht gross oder teuer sein muss. Schenken Sie einander Zeit und gemeinsame Erlebnisse. Mit Freude schenken Die Sterndeuter bringen dem Jesuskind Geschenke. Daraus hat sich mit der Zeit der Brauch entwickelt, einander in der Weihnachtszeit zu beschenken.
17 Sammelaktionen unterstützen Auf der ganzen Welt ziehen Kinder und Jugend- liche am 6. Januar, dem Dreikönigstag, als Sternsinger verkleidet von Haus zu Haus und sammeln Geld für Notleidende im In- und Ausland. Dabei schreiben sie den Segen mit den Kürzeln C+M+B über die Haustür, das bedeutet: Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus. Heissen Sie die Sternsinger willkommen und geben Sie eine Spende. Oder unterstützen Sie ein Projekt des Hilfswerks Ihres Vertrauens. Weihnachtspäckchen für notleidende Kinder Ob Stofftiere, Hygieneartikel oder Farbstifte: Es gibt verschiedene Sammelaktionen, die benachteiligten Kindern in der Schweiz und im Ausland zugutekommen. Machen Sie die Päckchenaktion zu einem Familienprojekt. Schenken Sie die Weihnachtsfreude weiter. Die Freude beim Auspacken ist gross. Mehr Informationen unter: 2xweihnachten.ch, weihnachtspaeckli.ch, osteuropahilfe.ch. Gemeinsam feiern – Zeit schenken Die Weihnachtszeit ist eine Zeit, die vor allem im engen Familienkreis verbracht wird. Doch warum nicht den Kreis erweitern und einen Nachbarn oder eine Kollegin, die sonst allein wäre, zu Weihnachten oder zum Dreikönigskuchen-Essen einladen?
18 In den Niederlanden bringt der Sinterklaas die Geschenke, und zwar schon am Nikolaustag, dem 6. Dezember. Die Kinder stellen am Vorabend einen Schuh vor den Kamin und hoffen, dass Sinterklaas sie nicht vergisst. Diese Tradition geht zurück auf die NikolausLegende. Bischof Nikolaus von Myra hat während einer Hungersnot Weizen für Myra gekauft und die Kinder mit Süssigkeiten überrascht. In Australien werden die Kinder am Vormittag des 25. Dezembers beschenkt, anschliessend geht’s in den Park fürs Weihnachtssingen. Auf der südlichen Halbkugel der Erde ist ja Hochsommer. In Russland bringt nicht der Weihnachtsmann und auch nicht das Christkind die Geschenke, sondern Väterchen Frost und seine Enkelin Schneeflöckchen. Und zwar am 6. Januar, denn in den Ostkirchen wird erst dann Weihnachten gefeiert. Die Adventszeit ist dort, wie die Zeit vor Ostern, eine Fastenzeit. Weihnachten anderswo
19 Gott lasse dich und deine Lieben ein gesegnetes Weihnachtsfest erleben. Gott schenke dir Gelassenheit, dass Weihnachten in dir Raum finden kann. Gott gebe dir die Kraft, eigene Erwartungen und Ansprüche loszulassen. Gott mache heil, was zerbrochen ist, und führe dich zur Versöhnung. Gott stärke deine Entschlossenheit, deine Fantasie und deinen Mut, auch anderen Weihnachten zu bereiten. Gott bleibe bei dir und erfülle dich mit Zuversicht, wenn dunkle Tage kommen. Gott gebe dir ein empfindsames Herz, das über die Botschaft von Weihnachten staunen kann. So segne dich Gott und schenke dir, deiner Familie und aller Welt seinen Frieden. Amen. Weihnachtssegen
20 Autorin: Dorothea Meyer-Liedholz, Theologin und Religionspädagogin Illustration Wimmelbild: Tobias Sturm, www.tobiassturm.ch Layout und Gestaltung: Britta Appert, Zürich Druck: Druckerei Lutz AG, Speicher; printed in Switzerland Vertrieb: Verband Kind und Kirche I Chileweg 1 I 8415 Berg am Irchel www.kindundkirche.ch/farbenspiel.family; Einzelbroschüre: Fr. 4.00; Staffelpreise pro Broschüre: ab 10 Ex. Fr. 3.70; ab 20 Ex. Fr. 3.60; ab 50 Ex. Fr. 3.40 Copyright: 3. Auflage © 2024 farbenspiel.family (EA 2020) Textrechte: US vorne: Lukas 2,15 Hoffnung für alle ® Copyright © 1996 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis; S. 6: Text «S grööschte Gschänk vo de Wienacht» © Andrew Bond, GrossenGadenVerlag, Wädenswil, www.andrewbond.ch, aus: «Mitsing*Wienacht»; S. 8: Hellmut Haug, Bibelbilderbuch, Bd. 3 © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart; S. 12: Rainer Oberthür, Die Bibel für Kinder und alle im Haus © 2004, Kösel-Verlag, München, in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH; S. 13: Gott zwischen Kinderwindeln © Fulbert Steffensky, Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors; US hinten: Jesaja 60,1 © 2007 Zürcher Bibel /Theologischer Verlag Zürich Bildrechte: S. 1: Warten auf Weihnachten © iStock /ArtMarie; S. 3: Teddy © pixabay; Backofen © iStock/ martin-dm; Vorlesen © pixabay; S. 4: Sternenhimmel © iStock /Tim Carmele; Krippenspiel © epd-bild /Jens Schulze; Friedenslicht © pixabay; S. 5: Ausstechförmli © AdobeStock_ 225687222; S. 6: Weihnachtslieder singen © iStock/M_a_y_a; S. 7: Familienfoto © by Fam.Stucki; S. 8: Spielen mit Krippenfiguren © iStock/hocus-pocus; S. 9: Erzählen © iStock /yulkapopkova; S. 12: Sterndeuter unterwegs © Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich /Tanja Stephani; S. 14: Weihnachtskrippe © pixabay; S. 15: Ritual mit Krippe © Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich /Alex Macartney; S. 16: Mädchen mit Geschenk © shutterstock; Geschenk auspacken © iStock /Aleksandar Nakic; S. 17: Dreikönigskuchen © shutterstock /Natalia Ruedisueli; Päckchen für Notleidende © iStock /SDI Productions; Sternsinger © shutterstock; S. 18: Weihnachtskugel © iStock / RomoloTavani; S. 19: Socken im Weihnachtsschein © iStock/GMVozd Die herausgebenden Kirchen waren bemüht, alle nötigen Abdruckrechte einzuholen. Wir bitten, nicht erhebbar gewesene Rechte gegebenenfalls zu melden: Kontakt: info@farbenspiel.family. farbenspiel.family möchte Eltern, Familien, Grosseltern und Paten inspirieren, die spirituelle Dimension im Familienalltag zu entdecken und zu gestalten. Auf der Website farbenspiel. family finden Sie dazu Anregungen, Tipps, Praxisbeispiele und aktuelle Hinweise zu unseren Broschüren, die farbenspiel. family zu verschiedenen Themen herausgibt. Katholische Kirche im Kanton Zürich Hirschengraben 66 I 8001 Zürich www.zhkath.ch Römisch-katholische Landeskirche des Kantons Bern Zähringerstrasse 25 I 3012 Bern www.kathbern.ch Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn Altenbergstrasse 66 I 3000 Bern 22 www.refbejuso.ch Herausgeberinnen: Reformierte Kirche Kanton Zürich Hirschengraben 50 I 8001 Zürich www.zhref.ch Reformierte Kirche Aargau Stritengässli 10 5001 Aarau www.ref-ag.ch Römisch-Katholische Kirche im Aargau Feerstrasse 8 I 5001 Aarau www.kathaargau.ch Evangelisch-reformierte Kirche des Kantons St.Gallen Oberer Graben 31 I 9000 St.Gallen www.ref-sg.ch Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden Loëstrasse 60 I 7000 Chur www.gr-ref.ch Evangelisch-reformierte Kantonalkirche Schaffhausen Pfrundhausgasse 3 8200 Schaffhausen www.ref-sh.ch Römisch-katholische Landeskirche des Kantons Luzern Abendweg 1 I 6000 Luzern 6 www.lukath.ch Kooperationspartnerschaften: Bistum Basel Baselstrasse 58, Postfach 4502 Solothurn www.bistum-basel.ch Bistum St.Gallen Klosterhof 6b, Postfach 263 9001 St.Gallen www.bistum-stgallen.ch Verband Kind und Kirche Chileweg 1 8415 Berg am Irchel www.kindundkirche.ch farbenspiel.family folgen: Newsletter abonnieren!
«Mach dich auf, werde licht! Denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN ist aufgestrahlt über dir.» Jesaja 60,1 /
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