Spurensuche in einer Kirche
Katholische Kirchen und zunehmend auch reformierte sind tagsüber geöffnet. Eine freundliche Einladung an dich und deine Kinder. Denn in Kirchen, Kapellen oder Kathedralen in der Nähe (oder in der Ferne) gibt es gerade mit Kindern viel Neues und Geheimnisvolles zu entdecken. Einfach eintreten und gemeinsam auf Entdeckungstour gehen: Die Höhe des Raums bestaunen. Die farbigen Glasfenster. Bilder und Symbole: Findet eure eigene Deutung! – Hier wohnt also Gott? Oder doch nicht?
In manchen Kirchen ist für Kinder ein besonderer Platz reserviert, z.B. eine Gebetsecke. Zum Hinsitzen und Verweilen. Oder um eine Kerze anzuzünden. Oder etwas malen oder schreiben – für Gott und alle Interessierten. Gebetsecken sind beliebt, nicht nur bei Kindern. Auch Erwachsene schreiben ab und an etwas auf die bereitgestellten Zettel.
Viele Menschen besuchen eine Kirche, weil sie spüren, dass sie Gott dort nahe sind. Nach katholischer Tradition sind Kirchen geweihte Orte, an denen Gott in besonderer Weise wohnt, nach reformierter Traditon ist die Kirche ein Versammlungsraum, der durch die Gemeinschaft und die Predigt des Wortes Gottes zu einem Ort der Gottesbegegnung werden kann.
Kirchen sind Orte der Gemeinschaft. Hier werden sonntags, aber auch unter der Woche Gottesdienste gefeiert. Menschen heiraten, Kinder werden getauft. Familien und Angehörige nehmen Abschied von lieben Menschen. Viele Gemeinden feiern regelmässig Familiengottesdienste, in denen besonders auf die Bedürfnisse von Kindern und Familien geachtet wird.
Hier ein paar Anregungen für einen Kirchenbesuch mit Kindern:
Das Kirchgebäude umwandern
Die Aussenmauern der Kirche gemeinsam umrunden. So werden die Besonderheit des Grundrisses und die Grössenverhältnisse des Gebäudes erlebbar. Die Kinder zählen die Kirchenfenster (die Türen, die Glocken, die Verstrebungen …). Grössere Kinder und Erwachsene schätzen nach der Anzahl der Schritte, wie lang oder wie breit die Kirche ist, z.B. dreimal so lang wie unser Wohnblock.
Es sich in der Kirchenbank gemütlich machen
Den Kirchenraum durch das Kirchenportal betreten. Den Raum spüren. Die Luft einatmen. Die Kinder suchen einen schönen, gemütlichen Ort in einer Kirche aus, vielleicht eine Kirchenbank, für einen Schwatz. Sich setzen. Erzählt euch gegenseitig, was euch an diesem Ort auffällt und gefällt: Die Fenster, die Blumen, der Taufbecken, die Säulen, die Kanzel … Es gibt so vieles zu entdecken.
Bilder anschauen
Vielleicht gibt es in der Kirche, die du und dein Kind besuchen, einen prächtigen Altar und (Heiligen-)Bilder an den Wänden. Die gibt es besonders in katholischen Kirchen. Reformierte Kirchen sind eher schlicht ausgestattet, aber Bilder findet man oft auch. Schaut euch die Bilder an und erzählt einander, was ihr seht. Fabulieren ist erlaubt und ausdrücklich erwünscht. Erwachsene können zwischendurch etwas erklären (Wikipedia sei Dank!) oder, genau wie die Kinder, ihre Vermutungen äussern und mögliche Geschichten erfinden.