Taufsymbole
Die beiden wichtigsten Symbole, die in keiner christlichen Taufe fehlen dürfen, sind das Wasser und das Licht. Wasser und Licht stehen am Anfang der Schöpfung, so wird es in der ersten Schöpfungsgeschichte bezeugt.
Wasser
Wasser steht für den Anfang des Lebens. Ohne Wasser gibt es kein Leben. Das sehen wir auch im Werden eines Babys. Im Fruchtwasser wächst es im Mutterleib heran. Wasser ist aber ein doppeldeutiges Symbol. Einerseits bringt es Leben hervor und erhält es, anderseits bedroht es Leben und zerstört es. Die Symbolik des Wassers schliesst Tod und Wiedergeburt, Zerstörung und Neuanfang, aber auch Reinigung und Erneuerung ein. Wasser eignet sich gut zur Veranschaulichung des Taufgeschehens: Das Eintauchen ins Taufwasser lässt sich als das Absterben des alten Menschen deuten. Das Auftauchen aus dem Wasser veranschaulicht die Auferstehung zum neuen Leben (Römer 6,1–11).
Licht/Taufkerze
Mit dem Licht beginnt die Schöpfung. Das Licht, das Leben schafft, besiegt die Dunkelheit und das Chaos. Mit der Taufe tritt der Täufling in das Licht Gottes ein. Deshalb hat die alte Kirche die Taufe Erleuchtung genannt. Die Kraft des Lichts wird in der Taufkerze dargestellt.
Christus, das Licht der Welt (Johannes 8,12), wird für den Getauften zum Licht des Lebens. Dies kommt mit der Taufkerze, die an der Osterkerze angezündet wird, zum Ausdruck. Das Licht der Taufkerze illustriert zum einen die Zusage: Christus ist das Licht deines Lebens. Zum anderen illustriert es einen Anspruch: Gib das Licht, das du bekommst, weiter an die Welt (Matthäus 5,14–16). In den ersten Jahrhunderten zogen die getauften Erwachsenen mit brennenden Kerzen in die Versammlung der Gemeinde ein, um mit ihnen Abendmahl zu feiern.
Kleid
Das Taufkleid hat symbolische Bedeutung. Schon im Alten Testament steht die Einkleidung in ein festliches Gewand für das Heilshandeln Gottes am Menschen (Sacharja 3,3–5). In der Taufe legt der Mensch die Kleider des alten Lebens ab und zieht Christus an (Galater 3,27; Epheser 4,22–24). Die Farbe Weiss symbolisiert das ewige Leben sowie Reinheit und Vergebung in Jesus Christus. Noch heute bringen Eltern ihre Kinder oft in einem weissen Taufkleid zur Taufe.
Hand
In der Taufe eines Kinds liegt ein Versprechen: Gott wird dem Kind seine Zuwendung, seine Begleitung und seinen Schutz schenken. Eltern, Paten und die Gemeinde trauen diesem Versprechen und stellen sich in seinen Dienst. Gott wirkt durch ihre Hände. Aus ihren Händen fliessen die für das Kind spürbaren und sichtbaren Zuwendungen. Die Hände der Eltern, Paten und der Gemeinde werden zum Gleichnis für Gottes Hand.
Name
Mit der Namensgebung durch die Eltern erhält das Kind eine Identität in der Gemeinschaft. Die Namensgebung ist oft verknüpft mit Wünschen und Hoffnungen, mit Vorstellungen und Erwartungen. Der Name steht für das Persönliche, Einmalige und Unverwechselbare. Bei Jesaja heisst es, Gott kenne jeden Menschen mit seinem Namen (Jesaja 43,1). Dieser Vers stärkt das Vertrauen, dass Gott sich jedem Individuum persönlich zuwendet und es auf unverwechselbare Weise durch das Leben begleitet.
Kreuz
Das dreifache Kreuzzeichen auf die Stirn des Täuflings ist Ausdruck des Vertrauens, dass das Kind dem dreieinigen Gott zugehört und in seiner Obhut geborgen ist. Das Kreuzzeichen mit seiner Waagrechten und Senkrechten ist auch Symbol für den Anteil an Tod und Auferstehung, den die Taufe nach Paulus hat (Römer 6,3–9). Durch die Auferstehung Jesu ist aus dem Kreuz als Hinrichtungsinstrument ein Lebenssymbol geworden: das Zeichen, dass Jesus Christus den Tod überwunden hat.
Nach: Jürg Bosshardt. Wir leben Kirche. Arbeitshilfe für das 3. Schuljahr. Theologischer Verlag Zürich 2012. S. 32f.
Die Salbung mit Chrisam (in der katholischen Kirche)
Christus heisst der Gesalbte. So werden die Täuflinge auch bei der Taufe mit Chrisam-Öl gesalbt. Die Salbung besagt, dass du etwa Besonderes bist und wichtig. Die Salbung besieglt die Zugehörigkeit des Täuflings zu Christus.