Drei Schritte zur Versöhnung
Frieden machen
Wenn wir uns gestritten haben und wieder miteinander auskommen wollen, können wir bei kleineren Streitigkeiten im Alltag auch mal fünf gerade sein lassen und einfach «Frieden machen». Denn wer «schuld» am Streit ist, wer «angefangen» hat, das sehen die Beteiligten oft ganz verschieden, Kinder und Erwachsene. Ein Handschlag, eine Umarmung, ein versöhnliches Wort oder ein kleines Zeichen können dabei helfen. Friedenserziehung beginnt im Kleinen. Und die Erwachsenen, die mehr Erfahrung im Streiten und Frieden machen haben, können ihre Kinder dabei anleiten und mit gutem Vorbild vorangehen.
Drei Schritte zur Versöhnung
Manchmal reicht ein Handschlag nicht, um eine Situation zu befrieden. Grössere Streitigkeiten und tiefer liegende Konflikte brauchen oft grössere Schritte aufeinander zu, wenn Versöhnung gelingen soll. Hier können Eltern ihren Kindern helfen, Schritte der Versöhnung zu gehen.
Schritt 1
- Zur Ruhe kommen: Oft hilft es, den Streitenden zunächst einmal Gelegenheit zu geben, ruhig zu werden und für sich darüber nachzudenken: Was macht mich so wütend? Vielleicht braucht es auch eine kurze räumliche Trennung der Streitenden.
Schritt 2
- Miteinander reden: Wenn sich die Gemüter etwas beruhigt haben, ist es Zeit, sich zum Reden zusammenzusetzen. Für das klärende Gespräch ist wichtig, dass jede und jeder, Klein und Gross, Zeit bekommt, von sich zu erzählen, wie er oder sie den Streit erlebt hat. So kann gegenseitiges Verständnis entstehen. Manchmal verfliegt die Wut schon beim Zuhören. Wir sind uns wieder nahe und erkennen, worum es unserem Gegenüber geht.
Schritt 3
- Versöhnung feiern: Wenn es gelungen ist, den Streit zu klären und Frieden zu machen, dann sollten wir das feiern. Vielleicht mit einer festen Umarmung, bei einer Tasse warmen Kakao oder mit einen Spiel, bei dem alle gewinnen.
Übrigens: Die drei Schritte zur Versöhnung gelten nicht nur für Geschwisterstreit, sondern auch für Streit mit einem Kind oder Streit unter Erwachsenen.
Und wenn’s mit der Versöhnung nicht klappt?
Doch was tun, wenn das Gespräch misslingt und kein Frieden in Sicht ist? Manchmal sitzen Verletzungen tief und können nicht in einem einzigen Gespräch aus der Welt geschaffen werden. Es kann sein, dass dein Partner, deine Partnerin, du selbst oder dein Kind für die Versöhnung einfach mehr Zeit braucht.
Tipp: Hab Geduld und lass nicht locker. Es tut deinem Gegenüber gut zu erleben, dass du zu ihm oder zu ihr stehst, auch wenn es gerade nicht so gut zwischen euch läuft. Für ein Kind ist es ganz wichtig zu spüren, dass Mama und Papa es liebhaben, auch wenn gerade dicke Luft ist.