Warum es völlig okay ist, wenn Kinder streiten
Hinter Streit verbergen sich Bedürfnisse
«Könnt ihr nicht mal in Ruhe miteinander spielen?», fragt sich mancher Vater, manche Mutter genervt. Kinderstreit ist für Erwachsene oft lästig und kommt zur Unzeit. Doch für Kinder ist Streiten lernen eine wichtige Sache. Denn hinter Streitereien stehen oft ungestillte Bedürfnisse oder die Angst, dass die Bedürfnisse nicht beachtet werden. Alle Kinder (und Erwachsenen) haben Bedürfnisse, die gestillt werden müssen. Es sind Grundbedürfnisse wie Essen und Trinken, Schlaf und Sicherheit. Aber auch soziale Bedürfnisse wie Aufmerksamkeit und Anerkennung, Zuwendung und Angenommensein. Manchmal hilft die Frage, wenn es wieder einmal laut wird: Welches Bedürfnis steht hinter dem Streit, in den mein Kind, meine Kinder gerade verwickelt sind? Worum geht der Streit eigentlich?
Einsatz für unsere eigenen Bedürfnisse
Vielleicht hilft dir diese Perspektive zu mehr Gelassenheit: Die streitenden Kinder setzen sich gerade dafür ein, dass ihre eigenen Bedürfnisse beachtet werden, es ist ein Überlebenstrieb. Und genau das kann dazu führen, dass Kinder aneinandergeraten und ein Streit beginnt. Und ist es nicht völlig okay, wenn sich Kinder für ihre Bedürfnisse ganz schön ins Zeug legen?
Was du tun kannst
Was kannst du als erwachsene Person tun, wenn ein Streit eskaliert? Oft hilft es, dem Streit eine kleine Pause zu geben, die Streithähne zu trennen. Frage dann beide nach ihren Bedürfnissen: Was brauchst du jetzt? Wie können wir gemeinsam eine Lösung finden, dass ihr beide zufrieden sind?
In einer ruhigen Stunde ist dann vielleicht Zeit zum Philosophieren mit deinem Kind
- Was brauche ich zum Leben?
- Was braucht meine Seele?
- Habe ich das, was ich zum Leben brauche? Habe ich genug?
- Worauf könnte ich verzichten?
- Wie kann ich gut für mich sorgen?
- Wo sorgen andere für mich?
- Wie sorge ich für andere?