Gott, Schöpfung und Werte

Die Frage nach Gott ist so alt wie die Menschheit. Das Wunder der Schöpfung beschäftigt auch Kinder und ihre Fragen sind oftmals eine Herausforderung. Auf dieser Seite findest du wertvolle Anregungen und Tipps, wie du mit deinen Kindern über Gott sprechen und mit deiner Familie christliche Werte leben kannst.

Beten – entwicklungspsychologisch betrachtet

© Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich / Alex Macartney

Viele Erwachsene empfinden das, was sie als Kind gebetet haben, nicht mehr angemessen, ja «kindisch». Sollte man deshalb Kinder vor Kindergebeten verschonen?

Sollen Eltern ihre Kinder vor Kindergebeten vorschonen? Viele Erwachsene finden – verständlicherweise – Kindergebete irgendwie unangemessen. Entwicklungspsychologisch betrachtet aber sprechen und denken Erwachsene ganz anders als Kinder. Denn der Mensch entwickelt sich ständig weiter. Das gilt auch für den Glauben, insbesondere für die Gottesvorstellung. Untersuchungen von Jean Piaget, Erik H. Erikson, Fritz Oser und James W. Fowler haben zu einem Phasen- und Stufenmodell der religiösen Entwicklung geführt. Danach hat jede Entwicklungsphase auch ihre eigene Gebetssprache. Kinder beten also anders als Erwachsene.

Wann mit dem Beten anfangen?
Vielleicht fragst du dich, wann der beste Zeitpunkt ist, mit dem Beten mit Kindern anzufangen. Am besten sofort. Denn in den ersten Lebensjahren, geht es nicht darum, dass dein Kind das Gebet versteht, sondern vielmehr vermittels du ihm mit dem Beten ein Gefühl der Geborgenheit und des Vertrauens. Und das ist für Kinder wichtig. 

Beten mit kleinen Kindern
Kinder nehmen die Stimmungen und Gefühle auf, die das Gebet begleitet. Singen von einfachen Gebeten (z.B. «I ghööre es Glöggli») und Beten mit Bewegungen sind für kleine Kinder ein guter Einstieg ins Beten. So können schon die Kleinsten aktiv mitbeten.

Beten mit Kindern ab 5 Jahren
«Die 5- bis 7-Jährigen besitzen noch keine festumschriebene Vorstellung davon, was Beten heisst. […] Sie sehen jedoch, dass das Gebet mit Gott zu tun hat.» Für sie stehen die äusseren Formen im Vordergrund: «Hände falten, bestimmte Worte gebrauchen usw.»

Beten mit Kindern ab 7 Jahren
An den äusseren Formen ändert sich auch ab dem 7. Lebensjahr nicht viel. Aber es wächst die Erwartung, dass Gott konkret etwas tut. Deshalb sind die Gebetsinhalte oft ab diesem Alter Wünsche, die zumeist auf das Kind selbst bezogen sind oder einen materiellen Wunsch beinhalten.

Beten mit Kindern ab 9 Jahren
Ab dem 9. Lebensjahr werden die äusseren Vollzüge weniger wichtig. Beten ist nunmehr persönliches Gespräch mit Gott. Im Gebet ist der einzige Inhalt nun nicht mehr nur das Bitten. Auch bezieht sich das Gebet nicht mehr nur auf Gott, sondern das Kind spürt: das Beten hat auch eine Wirkung auf mich. Der Philosoph und Theologe Sören Kierkegaard hat einmal gesagt: «Das Gebet ändert nicht Gott, sondern den Betenden.»

Angelehnt an: Ludger Verst, Was passiert beim Beten, in: kind 2/2020, S. 5-8.



Werte leben

Kinder im «Fröglialter» wollen alles ganz genau wissen. Zum Beispiel, wer die Welt gemacht hat. Und wo der liebe Gott wohnt. Auch bei älteren Kindern tauchen immer mal wieder Fragen zu Gott und der Schöpfung auf. Das stellt viele Eltern vor kleinere und grössere Herausforderungen: «Wie sprechen wir mit unseren Kindern über Gott?» «Was für Bilder geben wir ihnen mit auf den Lebensweg?» Was antworten wir als Eltern auf die Frage: «Wer oder was ist eigentlich Gott?» Interessante Antworten auf diese und ähnliche Fragen kommen nicht selten von den Kindern selbst. Dementsprechend können auch Eltern ganz viel von ihren kleinen Philosophinnen und Philosophen lernen und die Meinungen der Kinder als Ausgangslage für interessante Gespräche über Gott und die Schöpfung nutzen.

Eltern, die Gott zu einem Bestandteil ihres Familienlebens machen und christliche Werte leben wollen, finden auf farbenspiel.family viele Anregungen und Tipps verschiedener Fachpersonen, die sich intensiv mit Religion und Pädagogik auseinandergesetzt haben. Zum inspirierenden Angebot gehören zum Beispiel Bewegungsspiele zur Schöpfungsgeschichte und kindgerecht aufbereitete Geschichten aus der Bibel, darunter die Geschichte von David und Abraham. Auf die Frage: «Wo ist Gott?», hält farbenspiel.family einen ganzen Strauss an Ideen bereit, wie sich Eltern mit ihren Kindern Gott ausmalen und Gott im Familienalltag sichtbar machen können. Dazu gehören Gebete, Lieder, Meditationen und Spiele genauso wie Einladungen zur Spurensuche in einer Kirche. Die verschiedenen Inspirationen laden Eltern dazu ein, gemeinsam mit ihren Kindern ihre ganz persönlichen Antworten auf die Frage nach Gott zu finden.

Herausgebende Kirchen

Reformierte Kirche Kanton Zürich
Hirschengraben 50
8001 Zürich
www.zhref.ch

Katholische Kirche im Kanton Zürich
Hirschengraben 66
8001 Zürich
www.zhkath.ch

Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn
Altenbergstrasse 66
3000 Bern 22
www.refbejuso.ch

Römisch-katholische Landeskirche des Kantons Bern
Zähringerstrasse 25
3012 Bern
www.kathbern.ch

Kooperationspartner

Römisch-Katholische Kirche im Aargau
Feerstrasse 8
5001 Aarau
www.kathaargau.ch

Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Loëstrasse 60
7000 Chur
www.gr-ref.ch

Evangelisch-reformierte Kantonalkirche Schaffhausen
Pfrundhausgasse 3
8200 Schaffhausen
www.ref-sh.ch

Evangelisch-reformierte Kirche des Kantons St.Gallen
Oberer Graben 31
9000 St.Gallen
www.ref-sg.ch

Römisch-katholische Landeskirche des Kantons Luzern
Abendweg 1, Postfach
6000 Luzern 6
www.lukath.ch

Bistum Basel
Baselstrasse 58, Postfach
4502 Solothurn
www.bistum-basel.ch

Bistum St. Gallen
Klosterhof 6b
9001 St. Gallen
www.bistum-stgallen.ch

Verband Kind und Kirche
Chileweg 1
8415 Berg am Irchel
www.kindundkirche.ch

Reformierte Kirche Aargau   
Stritengässli 10
5001 Aarau
www.ref-ag.ch