Kindergebete, die Mut machen in Zeiten der Angst
Es Gebät gäge d Angscht
Mängisch han i Angscht – ganz mega fescht!
I gspüre se rumore: Im Buuch, im Hals, sogar i de Zääje
und mini Bei und Arme wärde schwär und hert.
D Wörter han i verlore, d Ouge tuen i zue
wott mi nume no verstecke, wott nume no mi Rueh.
Gott, gib du mir öpper, wo bi mir isch, we d Angscht mi packt,
öpper, wo seit: «Du schaffsch das!», und nid über mi lacht.
Schänk du mir Vertroue, dass i stercher bi als mini Angscht
und wieder Muet tue finde, sogar wes fischter isch und Nacht.
Amen.
© Katharina Wagner
Gott, min Fründ
Gott, los min Fründ, ich rede mit Dir!
Ich weiss es: Du chasch mich verstah.
Gott, los min Fründ, chumm doch zu mir!
Mach, das ich gspüre: Du bisch da.
Dänn gahts’s mir guet.
Gott, gib mir Muet!
Aus: Regine Schindler, «Starche Gott – Du bisch min Fründ», S. 10 © Theologischer Verlag Zürich
Gott ist mein Hirte
Der Herr ist mein Hirte.
Er sorgt für mich.
Er kennt die grünen Wiesen,
wo ich satt werden kann.
Er kennt den frischen Bach,
wo ich trinken und ausruhen kann.
Er lässt es mir gut gehen.
Er begleitet mich auf meinem Weg zum Ziel.
Auf ihn kann ich mich verlassen.
Auch im Dunkeln brauche ich
keine Angst zu haben.
Du bleibst bei mir.
Der Hirtenstab in deiner Hand macht mir Mut,
wenn ich mich bedroht fühle.
Du beschenkst mich jeden Tag neu.
Herr, lass mich in deiner Nähe bleiben,
solange ich lebe.
Nach Psalm 23
Aus: Martin Polster: Gib mir Wurzeln, lass mich wachsen. Illustriert von Elena Temporin. © Gabriel Verlag in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH, Stuttgart 2018
Gott, du bisch du wi en guete Hirt
E guete Hirt mit sim Hirtestab
füehrt sini Herde bärguf, bärgab,
dür Schluchte u düre fyschter Wald
begleitet är d Schäfli u git ihne Halt.
Wo het’s Wasser u Greser gnue?
Wo isch Wyti, Fride u Rueh?
Dr Hirt füehrt d’Schäfli a richtig Ort,
u het ou für jedes es tröschtends Wort.
Mit sim Stäcke wird är d’Herde bewahre
vor Wölf u Löie u andere Gfahre.
Är bhüetet, begleitet, u nimmt es Lamm,
we’s nümme ma, ou mal uf si Arm.
Gott isch wi en Hirt, a das chan i mi häbe!
Mit dir i mim Härz chan i muetig läbe.
Nach Psalm 23
© Sandra Begré
Wien es Liecht i dr Nacht
Gott, du bisch wien es Liecht i dr Nacht
oder ou wiene Hirt, wo geng wacht.
Du luegsch guet, bisch bi üs, lahsch ir Nacht üs nie allei,
wien es Liecht i dr Nacht füehrsch üs sicher hei.
Gott, du bisch wien es Liecht i dr Nacht,
hesch Vertroue u Muet zu üs bracht.
Hei mir Angscht, bisch du da, mir chöi zäme witergah,
wien es Liecht i dr Nacht bisch du immer da.
Berndeutsche Version des Lieds «Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht» von Joseph Jacobsen (1935)
Abendsegen
So wie meine Hände auf deinem Kopf (Hände auf den Kopf)
beschützt dich Gottes Segen.
So wie ein Mantel dich umhüllt (Hände streichen von Kopf bis Fuß aussen am Körper entlang)
ganz leicht und warm,
umgibt dich Gott auf allen deinen Wegen.
Nun schliesse die Augen (Hände auf die Augen)
und atme ruhig ein, (Hände auf die Brust)
denn du sollst heut und morgen
gut behütet sein. (Kreuzeszeichen auf die Stirn oder Hände an beide Wangen)
Amen.
Christiane Dusza
Christiane Dusza «Abendgebet», aus: dies., Bei Gott ist es wie in einem Nest. Gebete und Spiele für Kinder, Eltern und Kindergruppen © Agentur des Rauhen Hauses Hamburg 2022