Meditation: Der Weg der Liebe
Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen rede, aber keine Liebe habe,
so bin ich ein tönendes Erz, eine lärmende Zimbel.
Und wenn ich die Gabe prophetischer Rede habe und alle Geheimnisse kenne
und alle Erkenntnis besitze und wenn ich allen Glauben habe, Berge zu versetzen,
aber keine Liebe habe, so bin ich nichts.
Und wenn ich all meine Habe verschenke und meinen Leib dahingebe, dass ich verbrannt werde,
aber keine Liebe habe, so nützt es mir nichts.
Die Liebe hat den langen Atem, gütig ist die Liebe, sie eifert nicht.
Die Liebe prahlt nicht,
sie bläht sich nicht auf,
sie ist nicht taktlos,
sie sucht nicht das ihre,
sie lässt sich nicht zum Zorn reizen,
sie rechnet das Böse nicht an,
sie freut sich nicht über das Unrecht, sie freut sich mit an der Wahrheit.
Sie trägt alles,
sie glaubt alles,
sie hofft alles,
sie erduldet alles. […]
Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, überlegte wie ein Kind.
Als ich aber erwachsen war, hatte ich das Wesen des Kindes abgelegt.
Denn jetzt sehen wir alles in einem Spiegel, in rätselhafter Gestalt,
dann aber von Angesicht zu Angesicht.
Jetzt ist mein Erkennen Stückwerk,
dann aber werde ich ganz erkennen, wie ich auch ganz erkannt worden bin.
Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei.
Die grösste unter ihnen aber ist die Liebe.
1. Korinther 13,1–7.11–13 © 2007 Zürcher Bibel / Theologischer Verlag Zürich