Abschied, Tod und Trauer

Früher oder später muss jedes Kind Abschied nehmen: Ein geliebter Mensch oder ein geliebtes Tier ist plötzlich nicht mehr da. Auf dieser Seite findest du wertvolle Anregungen und Tipps, wie du deinen Kindern das Abschiednehmen erleichtern und den Trauerprozess mit der ganzen Familie gestalten kannst.

«Entschuldige, es tut mir echt leid!»

Wie schnell ist es passiert. Ein Streit entflammt, die Fetzen fliegen. Nicht nur bei Kindern. Da kann die fünfte Bitte des Vater unser / Unservater weiterhelfen: «Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.» Eine biblische Spurensuche zur Versöhnung.

Sich entschuldigen braucht Mut

Niemand ist perfekt. Erwachsene nicht und Kinder auch nicht. Niemand handelt und reagiert immer korrekt. Vielleicht gibt es Worte, Reaktionen oder Handlungen, für die du dich bei deinem Kind oder bei deinem Partner, deiner Partnerin entschuldigen möchtest. Sich entschuldigen braucht ziemlich viel Mut, für Kinder und für Erwachsene. Aber es lohnt sich. Denn deine Entschuldigung zeigt, dass du dich hinterfragst und zu deinen Fehlern stehst. So kannst du deinem Kind ein Vorbild sein. Ermuntere auch dein Kind, sich zu entschuldigen, aber übe keinen Druck aus. Sich entschuldigen können, ist ein (lebenslanger) Lernprozess.

Schuld bedrückt

Aus Erfahrung wissen wir: Nicht in jedem Fall wird eine Entschuldigung gehört und angenommen. Nicht immer kommt es zur Versöhnung. Manchmal bleiben wir mit unserem schlechten Gewissen, mit dem Gefühl, etwas falsch gemacht oder sogar versagt zu haben, allein. Wenn Freundschaften und Beziehungen zerbrechen, wenn wir andere verletzt haben oder uns ein Fehler unterlaufen ist, kommen oftmals Gefühle von Schuld auf. Wir tragen eine Last und leiden.

«Vergib uns unsere Schuld»

Die Bibel erzählt von Menschen, die miteinander gestritten haben, ja, die aneinander schuldig geworden sind. Zum Beispiel Josef und seine Brüder. Hier nahm der Konflikt zum Glück ein gutes Ende, weil Josef seinen Brüdern ihre Schuld verzeihen konnte (siehe 1. Mose 50,15–21). 

Jesus hat seine Jüngerinnen und Jünger beten gelehrt. In der fünften Bitte des Unservater / Vater unser  Mt 6,9-13 heisst es: «Vergib uns unsere Schuld.» Wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott zu uns steht, egal was passiert. Gott nimmt uns an, wie wir sind. Er rechnet nicht ab und hält uns unsere Schuld nicht vor. Gott vergibt uns unsere Schuld und richtet uns auf.
Das ist gut zu wissen, gerade wenn man in einen Streit oder Konflikt verwickelt ist.

Wer vergibt, lässt los

So bedingungslos von Gott geliebt und angenommen, können wir versuchen, auch unseren Mitmenschen in dieser Haltung zu begegnen. Im Vater unser / Unservater beten wir weiter: «… wie auch wir vergeben unseren Schuldigern». Jesus meint wohl: Selber Vergebung zu bekommen und anderen Vergebung zu schenken, das gehört irgendwie zusammen. Wir können es wenigstens versuchen, nicht nachtragend zu sein, Fehler zu verzeihen und nach einem Konflikt wieder einen Weg zueinander zu finden. Und wir werden merken: Wer vergibt, lässt los. Und wer loslässt, ist frei für Neues.


Trauerprozesse gestalten

Abschied ist eine tiefgreifende Erfahrung: Ein geliebter Mensch oder ein geliebtes Tier ist plötzlich nicht mehr da. Zurück bleibt nichts als Erinnerung. Manchmal fällt der Abschied leicht. Manchmal ist der Schmerz fast nicht auszuhalten und der Trauerprozess dauert mehrere Wochen, Monate oder gar Jahre. Gerade für junge Familien ist das Abschiednehmen oftmals eine grosse Herausforderung. «Wie können wir unseren Kindern den Tod erklären und ihnen auf einfühlsame Art und Weise mitteilen, dass ihre geliebte Grossmutter nicht mehr zum Nachtessen kommt?» «Wie können wir unseren Kindern Trost spenden, wenn der bis dahin muntere Goldhamster eines schönen Tages regungslos im Käfig liegt?» «Wie können wir unserem Kind beistehen, wenn die Mutter eines Gspänlis unheilbar krank ist?»

Auf farbenspiel.family finden Eltern wertvolle Anregungen, wie sie das Abschiednehmen auf kindgerechte Art und Weise gestalten und dabei sowohl der verstorbenen Person als auch dem trauernden Kind gerecht werden. Darüber hinaus hält farbenspiel.family eine ganze Reihe hilfreicher Tipps bereit, wie Erinnerungen zu einer Quelle des Trosts werden können. Jede Familie erlebt und verarbeitet Verluste auf ihre eigene, individuelle Weise. Deshalb zeigt farbenspiel.family verschiedene Möglichkeiten auf, wie Eltern gemeinsam mit ihren Kindern Trauerarbeit leisten können. Dazu gehören Geschichten, die berühren, Rituale, die helfen und Spiele, die Trost spenden. Sie alle haben das Ziel, den Dialog über Abschied, Tod und Trauer innerhalb und ausserhalb der Familie zu fördern und zu unterstützen.

Herausgebende Kirchen

Reformierte Kirche Kanton Zürich
Hirschengraben 50
8001 Zürich
www.zhref.ch

Katholische Kirche im Kanton Zürich
Hirschengraben 66
8001 Zürich
www.zhkath.ch

Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn
Altenbergstrasse 66
3000 Bern 22
www.refbejuso.ch

Römisch-katholische Landeskirche des Kantons Bern
Zähringerstrasse 25
3012 Bern
www.kathbern.ch

Kooperationspartner

Römisch-Katholische Kirche im Aargau
Feerstrasse 8
5001 Aarau
www.kathaargau.ch

Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden
Loëstrasse 60
7000 Chur
www.gr-ref.ch

Evangelisch-reformierte Kantonalkirche Schaffhausen
Pfrundhausgasse 3
8200 Schaffhausen
www.ref-sh.ch

Evangelisch-reformierte Kirche des Kantons St.Gallen
Oberer Graben 31
9000 St.Gallen
www.ref-sg.ch

Römisch-katholische Landeskirche des Kantons Luzern
Abendweg 1, Postfach
6000 Luzern 6
www.lukath.ch

Bistum Basel
Baselstrasse 58, Postfach
4502 Solothurn
www.bistum-basel.ch

Bistum St. Gallen
Klosterhof 6b
9001 St. Gallen
www.bistum-stgallen.ch

Verband Kind und Kirche
Chileweg 1
8415 Berg am Irchel
www.kindundkirche.ch

Reformierte Kirche Aargau   
Stritengässli 10
5001 Aarau
www.ref-ag.ch