Abschied, Tod und Trauer gestalten

4 diesem Ort des Todes zu fliehen. Den ganzen Tag ritt der Sultan, so schnell sein Pferd ihn tragen konnte, bis er endlich gegen Abend in der Stadt Isfahan ankam, die am äussersten Ende des Reiches lag. Doch als er völlig erschöpft vom Pferd sprang, trat der Tod auf ihn zu, begrüsste ihn und sagte: «Da bist du ja endlich, Sultan von Bagdad. Ich war wohl erstaunt, als ich dich heute Morgen noch in deinem Palast antraf, wo ich dich doch am Abend hier in Isfahan erwartete.» Iranisches Märchen Der Tod von Isfahan Es war einmal ein Sultan, der war schön, mit Reichtum gesegnet und noch jung an Jahren. Eines Morgens, er wandelte wie jeden Tag um diese Zeit in seinen Gärten, begegnete ihm neben einem blühenden Jasminstrauch der Tod. Der sah ihn voller Erstaunen an und riss die Arme hoch, und dem Sultan war ganz so, als wolle er ihn packen. Da fuhr ihm der Schreck wie der Blitz in die Knochen. Er machte kehrt und lief davon, geradewegs in den Stall, wo er sich sein bestes Pferd nahm, um von Welche Gefühle und Gedanken steigen bei diesem Märchen in mir auf? Was erzählt es mir über das Leben und den Tod?

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