Abschied, Tod und Trauer gestalten

5 «Mein Mutterherz blieb stehen. Weil dein Herz aufgehört hat zu schlagen. Dich zu gebären im Wissen darum, dass du mich danach nie mit deinem Blick mustern, dass du nie vor lauter Geborgenheit an meiner Brust einnicken würdest, war der grösste Kraftakt meines Lebens.» Sandra Baumgartner. Sätze aus einem Brief, den sie an ihre totgeborene Tochter Luana schrieb. «Alle Männer trauern. Die Frage ist für mich folgende: Dürfen sie auch trauern? Dürfen sie sowohl in der Beziehung trauern und in der Öffentlichkeit? Dieses Trauern, das muss Mann sich trauen. Besser oder einfacher gehts bei vielen, wenn sie alleine trauern. Zuhause. Bei sich – alleine.» Walter Peschke. Sein Sohn starb wenige Tage vor dem Geburtstermin. «Ich bin nun Grossmutter, obwohl ich keine Enkel habe. Der Tod kam wieder in mein Leben, an einem Ort, wo ich ihn nicht erwartet hätte. Das tote Kind im Arm war einer dieser Momente, wo die Trauer und das Glück zusammenfinden. Es ist eine Sternstunde – bodenlos tief und rauf bis in den Himmel.» Agatha Fausch. Ihr Enkel starb kurz vor seiner Geburt. Gedanken und Erfahrungen zur stillen Geburt: Kaum warst du da, mussten wir dich gehen lassen «Sie werden leuchten wie Sterne immer und ewiglich.» angelehnt an Daniel 12,3 / «Als Spitalpfarrerin werde ich immer wieder zu Familien gerufen, die ein Kind verloren haben. Ich nehme Wut und Schmerz, das Warum und die Sinnlosigkeit mit tiefer Anteilnahme auf, ohne zu verstehen und Antworten zu haben, einzig mit der Gewissheit, dass Gott auch da ist und uns nicht verlässt. Auf Wunsch segne ich das Kind im Vertrauen, dass es bei Gott geborgen ist und in der Hoffnung auf ein Wiedersehen und bitte Gott um Kraft für alle. » Karin Tschanz, Spitalpfarrerin

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