Was Kindern bei Angst NICHT hilft
Don’t-Aussagen
- Zu sagen: «Du brauchst doch keine Angst zu haben.» (Das Kind kann seine Gefühle nicht einfach abstellen, nur weil jemand sagt, dass sie unlogisch oder übertrieben sind.)
- Zu sagen: «Du schaffst das bestimmt.» (Das Kind fragt sich: «und was, wenn nicht …?» Der Druck auf das Kind wird erhöht und die Angst steigt, die Eltern zu enttäuschen.)
- Zu sagen: «Deine kleine Schwester hat auch keine Angst.» (Nicht vergleichen! Alle sind unterschiedlich ängstlich. Das Kind schämt sich für seine Angst und denkt, dass mit ihm etwas nicht stimmt.)
Don’t-Lösungsstrategien
- Die angstmachende Situation vermeiden. (Vermeidung gibt kurzfristige Entlastung, aber dann steigt die Angst wieder an. Man erlebt keinen Erfolg und damit keine guten Gefühle.)
- Das Kind in die Situation drängen, ins «kalte Wasser werfen». (Das Kind erlebt den totalen Kontrollverlust und somit einen Vertrauensbruch auf der Beziehungsebne. Das kann Panik auslösen und für Kinder ein traumatisches Erlebnis sein.)
- Sehr besorgt reagieren. (Das Kind spürt, wenn Erwachsene ihm etwas nicht zutrauen. Schonen oder überbehüten Erwachsene ein Kind zu sehr, leidet sein Selbstvertrauen und sein Mut.)
Yvonne Gahler, Psychologin i.A. und Elternbildnerin